Anthologie zum

Fränkischen Kurzgeschichtenpreis

 

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Mein Beitrag zum Thema Wunder(n):

 

Wunder der Natur

 

Mein Gesundbrunnen ist der Dutzendteichpark, silbern schimmert der See im Morgenlicht, ich lustwandle bergan und oben auf dem Silberbuck setze ich mich auf eine Bank, nur Waldesruh, Vogellaut, Wipfelrauschen, so eine Rast in der Natur stets meditativ bis bewusstseinserweiternd, und auf einmal höre ich Stimmen, da wundere ich mich, ist das Transzendenz oder Delirium oder was? Aber nein, weder noch, nur zwei Arbeiterinnen, die sich mit etwas abmühen, das wie ein Stück Birke aussieht.
So geht das nicht, Amei, das Ding ist viel zu schwer, höre ich die eine sagen und die andere pflichtet ihr keuchend bei, Eise habe recht, sie sollten auf Unterstützung warten. Völlig außer Atem machen sie Pause, und wie das so ist, wenn Frauen rasten, nie schweigend – und ich der sprichwörtliche Lauscher an der Wand.
Obwohl von Natur aus ein Orientierungsgenie, beginnt Eise, hat sie sich kürzlich in ein Hosenbein verirrt, ein kleiner Navigationsfehler ...

 


 

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